Thomas Jander berichtete in seiner Kritik (Reichenhaller Tagblatt vom 26. Febr. 2014) begeistert über das Konzert von Tobias und seinen Musikern. Hier sein Artikel:

Kleine Bühne für großen SängerFoto: Thomas Jander - vielen Dank für die Überlassung!

Heimspiel für Tobias Regner - Glänzender Auftritt im Reichenhaller Magazin 4

BAD REICHENHALL – Vorbei ist die Zeit, als kreischende Teenager-Mädchen bei RTL-Autogrammstunden in Einkaufszentren reihenweise in Ohnmacht fielen. Auch die Nummer 1-Position der Single-Charts ist schon länger her. Ersteres wird Tobias Regner wahrscheinlich nicht so fehlen, letzteres ist für den Mann mit der großen Stimme wirklich schade. Der Teisendorfer ist einen langen Weg gegangen seit dem Sieg bei der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" im Jahr 2006. Das Gute daran: Er ist seinen eigenen Weg gegangen.

Die DSDS-Sieger-Single "I Still Burn" ging damals an die Spitze der deutschen Single-Charts, das Album "Straight" verkaufte sich ebenfalls sehr gut - da waren schon selbst geschriebene Songs von Regner mit dabei. Erst vier Jahre später kommt das Zweitwerk in die Läden; mittlerweile losgelöst vom Casting-Hype und auf Deutsch singend präsentiert sich "Kurz unsterblich" in einem neuen Licht. 2011 folgt "Akustisch", im vergangenen Jahr schließlich das aktuelle Album "Besser jetzt", mit dem er auch aktuell auf Tour ist. Diese führte ihn auch nach Bad Reichenhall ins Magazin 4.

Mit diesem Heimspiel erfüllt sich Tobias Regner einen Wunsch. Es gibt drei Orte im Umkreis, wo er gerne mal spielen möchte: das "Metro" in Traunstein, das "Rockhouse" in Salzburg und eben das Magazin 4. Ausverkauft war das Konzert nicht, doch ist die Stimmung dafür um so besser. Der Protagonist ist entspannt, kauft sich noch ein Weißbier und hat für jeden ein freundliches Wort, bevor es mit seinen Freunden Rupert Hagenauer (Gitarre), Ben Mörtl (Bass) und Bruder Michi (Schlagzeug) auf die Bühne geht.

Die Stimmung ist vom ersten Song "Foto" an gut, bei hervorragendem Sound rockt die Band und hat sichtlich Spaß. Das Material vom aktuellen Album zeigt einen gereiften Künstler, der seinen Weg und seine Musik gefunden hat. Zwar lässt er als Frontmann der Metallica-Coverband "Sacarium" auch gern mal Dampf ab; doch als Tobias Regner mit eigener Band ist er im Lot. Die Musik passt zu ihm und seiner Stimme. Die Stücke sind durch die Bank sehr gute Kompositionen, strukturiert und arrangiert, mit eingängigen Refrains und anspruchsvollen Texten. Und er beweist nicht nur ein Gespür für Musik und Song-Strukturen, sondern auch immer wieder, dass er die Casting-Show 2006 zu Recht gewonnen hat, weil er eine große Stimme hat.

Das zeigt sich sowohl bei den flotten Rock-Nummern wie "Wenn du Feuer fängst", noch mehr vielleicht in den ruhigen Momenten wie bei "Nie vermisst". Unter den wirklich starken Songs des neuen Albums ragt "Was mich atmen lässt" sogar noch heraus und zeigt sich radiotauglich. Für einen Gänsehaut-Moment sorgt auch die einzige Reminiszenz an "Deutschland sucht den Superstar": Am Keyboard singt Regner "I Still Burn", ohne Gitarren-Begleitung, nur mit Bass und Schlagzeug und unglaublich viel Gefühl. Die Stimmung ist klasse, die Band scherzt mit dem Publikum und untereinander, für eine Pause ist da gar keine Zeit, die Zuhörer im Magazin 4 wollen immer mehr. Nach 20 Songs kündigt der Sänger das Ende an, lässt sich aber für zwei Zugaben nicht lang bitten.

Mit "Kein Sommer für Helden" und "Mal kurz unsterblich" findet das Heimspiel nach knapp zwei Stunden einen perfekten Abschluss mit viel Energie und guter Laune. Riesiger Beifall begleitet die Band von der Bühne, die es sich nicht nehmen lässt, den Abend gemeinsam mit den Fans ausklingen zu lassen.

Es war nicht die ganz große Bühne, die Tobias Regner in Bad Reichenhall vorgefunden hat, aber es war ein großer Auftritt. Der 31-Jährige präsentiert sich als Künstler von Format, gut geerdet und mit enorm starken Songs im Gepäck, die deutlich mehr an Aufmerksamkeit verdient haben. Doch für gute Musik ist keine Bühne zu klein.

www.regner-musik.de